Was machen Hebammen?
In Österreich gibt es knapp 2000 Hebammen - jedes geborene Kind
in diesem Land wird von einer dieser Hebammen willkommen geheißen. Hebammen haben eine spezialisierte medizinische bzw. auch "Gesundheits-"Ausbildung, zugeschneidert auf die Lebensphase Schwangerschaft, Geburt und erste Zeit mit einem Baby -> "Gesundheit" deshalb, weil Kinder-kriegen nicht per se etwas mit Medizin oder gar Krankheit zu tun haben muss.
Wir stehen mit unserer Erfahrung und Wissen (auch aus angrenzenden Bereichen wie Psychologie, Medizin, Pädagogik, Pflegetheorien etc.) den Familien als kontinuierliche Betreuungs- und Fachperson über jene besondere Lebensphase zur Verfügung. Dabei sind wir geschult eventuelle pathologische Abweichungen zu erkennen, und ziehen gegebenenfalls weitere Fachkräfte hinzu. Somit handeln und praktizieren wir in einem physiologischen Spektrum weitgehend selbstständig aber vernetzt, und in der pathologischen Bandbreite in enger Kooperation mit anderen Berufsgruppen wie PhysiotherapeutInnen, GynäkologInnen, KinderärztInnen, PsychotherapeutInnen etc. |
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Hebammen arbeiten in Ambulanzen, in Hebammenordinationen, auf Stationen in Krankenhäusern, in Elternberatungsstellen, in Kreißsälen, in der Hausgeburtshilfe, an Fachhochschulen, im wissenschaftlichen Bereich, in der Schwangerenvorsorge, in der Nachsorge, in Gemeinschaftspraxen (mit Ärzten oder anderen), im Hebammengremium usw.
Das bekannteste Einsatzgebiet ist bestimmt der Kreißsaal - also die
Geburtshilfe
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Sowohl bei Krankenhausgeburten als auch bei Hausgeburten wird bei Abweichungen vom normalen Geburtsverlauf ein(e) Arzt/Ärztin hinzugezogen, um die Geburt weiter gemeinsam zu betreuen. Dieses Abweichen betrifft insgesamt glücklicherweise einen kleineren Teil aller Geburten, ist aber selbstverständlich genauso Bestandteil unserer Arbeit.
Schwangerenvorsorge
In Österreich ist die Hebammen-Vorsorge nicht so stark verbreitet und verankert wie in anderen Ländern (zB Deutschland, Großbritannien, Holland, Skandinavische Länder).
Da die Vorsorge hierzulande über den Mutter-Kind-Pass viele Jahrzehnte fast ausschließlich durch die Ärzteschaft abgedeckt wurde, ist eine umfassende und flächendeckendere Vorsorge durch Hebammen nicht so üblich wie anderswo. Seit ein paar Jahren gibt es allerdings auch eine Hebammenberatung im MK-Pass, die man zwischen der 18. und 22. SSW wahrnehmen kann. Und meist werden zumindest 2 Hausbesuche in der Vorsorge von den Kassen anteilig getragen. Somit... such dir gerne schon früh deine Hebamme!
In der Schwangerenvorsorge wird/werden
Da die Vorsorge hierzulande über den Mutter-Kind-Pass viele Jahrzehnte fast ausschließlich durch die Ärzteschaft abgedeckt wurde, ist eine umfassende und flächendeckendere Vorsorge durch Hebammen nicht so üblich wie anderswo. Seit ein paar Jahren gibt es allerdings auch eine Hebammenberatung im MK-Pass, die man zwischen der 18. und 22. SSW wahrnehmen kann. Und meist werden zumindest 2 Hausbesuche in der Vorsorge von den Kassen anteilig getragen. Somit... such dir gerne schon früh deine Hebamme!
In der Schwangerenvorsorge wird/werden
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Jede Hebamme hat darüber hinaus ihr eigenes Repertoire an Zusatzausbildungen, und ihre Mittel + Vorlieben, um etwaigen unangenehmen Begleiterscheinungen der Schwangerschaft, wie Ödemen, Rückenschmerzen, Sodbrennen, Hämorrhoiden, Karpaltunnelsyndrom... entgegenzuwirken. Sollten gewisse Symptome, über die 'normalen' Beschwerden hinausgehen und krankhaft oder gefährlich sein, ziehen wir eine(n) Arzt/Ärztin hinzu.
Betreuung und Begleitung nach der Geburt
Hin und wieder treten kleine Hürden und Hemmnisse im gemeinsamen Start mit dem neu angekommenen Baby auf. Auch hier gestaltet es sich meist so: durch verhältnismäßig einfache, kurze aber trotzdem notwendige Hilfestellungen können Anfangsschwierigkeiten in der Regel bald gelöst werden. Auf diese Weise kann manchmal ein Abrutschen in eine gröbere Pathologie verhindert oder z.B. das Fortsetzen des Stillens ermöglicht werden.
In der Nachsorge wird
In der Nachsorge wird
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Und manchmal sitzen wir Hebammen in achtsamer Aufmerksamkeit einfach nur da und warten (zB weil die Geburt gut voranschreitet), oder hören (danach) zu, weil eine Geburt bisweilen ein überwältigendes Ereignis ist. Auch das ist Teil unserer Arbeit und darf (muss!) seinen Platz haben.
...oder wie der deutsche Gynäkologe Willibald Pschyrembel schon sagte:
"Man muss in der Geburtshilfe viel wissen, um wenig zu tun." |